UMFRAGE: Brutalismus – unterschätzt oder unansehnlich?

7 år sedan

Ein Architekturstil der Moderne spaltet die Meinungen wie kein anderer – der Brutalismus. Selbst im Houzz-Büro sind wir uns nicht einig – die einen finden es wunderschön und unterschätzt, die anderen bezeichnen es als abstoßend. Was hältst Du vom Stil und von den Gebäuden unten (Tschechische Botschaft und Corbusier Unite in Berlin)?

Ich liebe den Stil!

Ich finde es unansehnlich!

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Dipl. Innenarchitektin M.C. Gollub

7 år sedan

Ändrades senast: 7 år sedan

Sowohl brutal unansehnlich als auch unterschätzt, als Stil.

Brutalismus - Le Corbusier prägte Begriff béton brut, wörtlich ‚roher Beton‘, auf deutsch Sichbeton, und meinte die Ehrlichkeit des Materials und Sichtbarkeit der Konstruktion - Bauhaus Anti-Schnörkeligkeit lässt grüßen.

formale Lesbarkeit des Grundrisses;
klare Zurschaustellung der Konstruktion;
Wertschätzung der Materialien als gegeben ohne Veränderung zu belassen

Das kann ich durchaus wertschätzen.
Brutalismus als Stil - Zum Beispiel die "Chapelle Notre-Dame-du-Hau´t in Ronchamp von Le Corbusier hat eine interessante Architektur mit Sichtbeton.
https://de.wikipedia.org/wiki/Notre-Dame-du-Haut_(Ronchamp)#/media/File:Notre_Dame_du_Haut(ws).jpg

Aber mehr liebe ich die Klarheit der Formensprache und die Eleganz in Verbindung mit sichtbarem Material (nicht unbedingt Beton) wie z.B. bei Mies van de Rohe

https://de.wikipedia.org/wiki/Barcelona-Pavillon#/media/File:Barcelona_mies_v_d_rohe_pavillon_weltausstellung1999_03.jpg

oder der Stahl-Glas-Bau der Neuen Nationalgalerie in Berlin

https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Mies_van_der_Rohe#/media/File:Neue_Nationalgalerie_Berlin.jpg

ganz zu schweigen von seinen eleganten Stahlrohr-Möbeln. Auch so kann man die Optik des Original-Materials zeigen, ohne Oberflächen zu bestreichen, zu bekleben usw.

Sichtbeton als Material - mag ich eher "in kleinen Portionen" in Verbindung mit anderen Materialien - und da gibts ja auch auf HOUZZ schöne Beispiele

Haus EM · Mer info

"Was hältst Du vom Stil und von den Gebäuden unten (Tschechische Botschaft und Corbusier Unite in Berlin)?" - Die Tschechische Botschaft hat ja vielleicht noch eine Formensprache, über die man diskutieren kann ... aber ... nein, die beiden Gebäude finde ich einfach nur hässlich.

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Kommentarer (9)

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steinprinz fotodesign
7 år sedan
Der Brutalismus wirkt eher unpersönlich, halte ich eher für einen dogmatischen Ansatz.
midmodfan
7 år sedan
Obwohl ich ein ausgesprochener Fan moderner Architektur bin und auch nichts gegen den Baustoff Beton habe, kann ich mit dem Brutalismus nur wenig anfangen. Es gibt allerdings einige Ausnahmen, zu denen auch das Corbusier-Haus in Berlin gehört.
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Ute Latzke ART | TEXT
7 år sedan
Hallo, eine sehr umfangreiche Bildersammlung zu dem Thema gibt es auf diesem Tumblr: http://fuckyeahbrutalism.tumblr.com.
midmodfan
7 år sedan
Danke für den sehr interessanten Link! Eine Sammlung ziemlicher Scheußlichkeiten, wie ich finde, aber einige Schmankerl sind doch dabei. Mir gefällt z.B. das kühne Commodore Ralph Munroe Marine Stadium in Miami, in seinem klassischen 60s-Stil, sehr gut.

Fotos für Houzz · Mer info

Die Seite erinnert auch daran, dass Marcel Breuer einige der weniger schönen Exemplare auf dem Gewissen hat. ;-)
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Markus Mehwald
7 år sedan
Die rauhe Verwendung von Beton ist himmlisch
antonilaub
7 år sedan
Betonflächen können, geschickt eingesetzt, auch ästetisch sein. Leider hat die"Brutalität" des Materials zu oft zur Verrohung der Formen geführt.

Zu Mies van de Rohe "Klarheit der Formensprache" teile ich M.C.Gollups Meinung zu 100%
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Ute Latzke ART | TEXT
7 år sedan
Hallo, ja Beton kann sehr viele Formen und Farben annehmen und muss dabei keineswegs immer nur "brutal" oder kalt wirken. Ein sehr schönes Beispiel, wie Beton spielerisch eingesetzt wird, ist das Museum für Architekturzeichnung in Berlin. Hierzu einige Fotos: http://www.utelatzke.com/textart-blog/, Gruß Ute
Birgit
7 år sedan
Ich finde, dass es nicht relevant ist, wie ich subjektiv ein Gebäude einschätze. Ich bedaure sehr, dass viele Gebäude der Nachkriegszeit noch immer aus zweifelhaften (ästhetischen, wirtschaftlichen etc.) Gründen abgerissen werden. Jede Epoche sollte eine Chance haben, im Stadtbild präsent zu bleiben - auch der Brutalismus ist (mittlerweile) ein Teil Geschichte. Man kann und sollte nicht alles erhalten, das ist klar. Aber dass viele deutsche Städte in den letzten Jahren sogar Filetstücke Ihrer Nachkriegsgeschichte niederreißen, ist einfach nur schrecklich.

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Dipl. Innenarchitektin M.C. Gollub

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steinprinz fotodesign

midmodfan

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